Arnold Reisemobile

Technik Infos*

Reparatur und Instandhaltung vom Aufbau


Dichtigkeit des Aufbaus

Dichtigkeit ist ein beliebtes aber auch sehr wichtiges Thema, denn wer will schon auf seiner Urlaubsreise, wenn es denn mal ausgiebig regnen sollte, stundenlang im Fahrzeug sitzen und Wasser mit unzureichenden Mitteln auffangen und ständig wischen wollen? Stellen Sie sich jetzt vor das Fahrzeug wird nicht benutzt, es regnet tagelang und sie sehen nicht wo das Wasser alles hinläuft um anschließend, sichtbar, oder unsichtbar, entsprechende Schäden zu verursachen... Frage: Wollen Sie zuhause in einem nassen Wohnzimmer, unter einem undichten Dach, oder mit nassen Wänden wohnen? Eigentlich unvorstellbar, aber dieser Massstab wird bei Wohnmobilen vielfach aus Unwissenheit nicht angewendet, weil die Tragweite unterschätzt wird. Eine 100%-ige Dichtigkeit muss also immer das Ziel sein, denn nur so ist eine lange Lebensdauer des Aufbaus gewährleistet. Dazu sollte man alles über den Aufbau wissen und auch die Möglichkeiten kennen wie sich dieses Ziel erreichen lässt.

Der Aufbau fast aller Arnold-Reisemobile besteht aussen aus ca. 1,8mm dickem GFK und innen aus bis zu ca. 1,5mm dickem Aluminiumblech mit einem dazwischenliegenden 25mm dicken PU-Schaumkern. Abweichend hiervon sind auch Fahrzeuge produziert worden, bei denen die Innenseite auch aus GFK ist. Zusätzlich ist die gesamte Karosserie von aussen lackiert und innen mit PVC-Belag beklebt. Dies bedeutet, dass der gesamte Aufbau der Aussenwände weitestgehend diffusionsdicht ist. Auch wenn hochwertigster geschlossenzelliger PU-Schaum mit den modernsten verfügbaren Strukturklebstoffen verarbeitet wurde, bedeutet dies nicht, dass der Sandwichaufbau völlig unempfindlich gegen Feuchtigkeit wäre. Wenn Wasser über lokale Beschädigungen der Aussenhaut, undichte Einbauten von Dachluken, Fenster und Klappen, Risse in den Verklebungen zu den Kanten- und Bodenprofilen, oder durch permanente Feuchtigkeit im Bodenbereich des Innenraums (siehe hierzu Kapitel Wohnmobiltechnik und Wasserinstallation!), in den Wand oder Bodenaufbau eindringen kann, so kann dies längerfristig grössere Schäden zur Folge haben. Das Gute am Arnoldaufbau: durch die glatten Oberflächen und die Ganzlackierung sind selbst Haarrisse und kleinere Undichtigkeiten in der Aussenhaut leicht erkennbar und auch die Reparatur ist in den meisten Fällen einfach zu bewerkstelligen.

- Feuchtigkeit in der Bodenplatte verursacht Fäulnis an den Holzverstärkungen. Damit ist die Festigkeit der Bodenplatte nicht mehr gegeben und die Verbindung zum Fahrgestell, je nach Ort des Auftretens von Schäden, nicht mehr so wie sein sollte. Grossflächige und fortgeschrittene Schäden werden sich durch ein “weiches Trittgefühl” bemerkbar machen, was allerdings nur im Mittelbereich der Bodenplatte so überprüfbar ist. Eine Inspektion der gesamten Bodenplatte ist dagegen von der Unterseite möglich. Eine Klopf-, oder Streichelprobe mit den Fingernägeln und anschließende Daumenprobe von der Unterseite der Bodenplatte zeigt schnell, ob hier “weiche Stellen” vorhanden sind. Auch sichtbare Ausblühungen im Bereich von Durchbrüchen, oder den Verschraubungen zum Fahrgestell können ein Hinweis sein. Wichtig: Dies gilt für den gesamten Bereich der Bodenplatte, also auch zwischen den Längsträgern vom Fahrgestell. Ursache hierfür kann ein Haarriss in der Verklebung der Kantenleisten auf dem Dach sein. Das Wasser findet seinen Weg! Auf dem Weg nach unten zeigen Korrosionsspuren an den Kantenprofilen in Form von Blasen im Lack und evtl. sogar Ausblühungen, als auch Nässe am unteren Ende der hinteren Aufbauecke, dass der Aufbau nicht dicht ist , oder dicht war....

- Feuchtigkeit durch lokale Beschädigungen in Aussenwänden und Dach: Durch langfristige Nässeeinwirkung kann sich der Schaum “vollsaugen”, da der Schaum nicht wasserabweisend/diffusionsdicht ist. Dies geht wesentlich schneller, als die Feuchtigkeit wieder durch die Schadstelle abgegeben werden kann. Eine Wasseraufnahme von mehr als 0,1 Liter auf der Fläche von DIN A4 wurde schon dokumentiert. Wird eine solche Schadensstelle abgedichtet kann das Wasser im Verborgenen seine zerstörende Wirkung freisetzen. Wenn das Fahrzeug z.B. in der Sonne steht möchte das Wasser verdunsten, kann es aber nicht, da der Sandwichaufbau weitgehend diffusionsdicht ist. Der Dampfdruck steigt an und es kann soweit kommen, dass sich die Decklagen des Sandwichs von Schaumkern lösen. Dies ist vielfach zuerst bei der inneren Aluminiumschicht der Fall, weil Wasser hier mit dem Strukturkleber und der Aluminiumoberfläche reagiert und die Haftung vermindert. Auch wenn es nicht soweit kommt, dass das Sandwich spontan “platzt”, so kann die fortschreitende Einwirkung die Verklebung von Aluminium und Schaum zerstören. Das Sandwich wird weich. Das Dach biegt sich entsprechend weiter durch. Auch können sich die Plattenstöße der inneren Aluminiumbleche “öffnen”, erkennbar durch lokale Ablösung des inneren Wand- oder Deckenbelags. Wenn solche Schäden grossflächig auftreten kann die Stabilität des Aufbaus leiden. Auch Risse im Bereich der Fugen der Kantenleisten sollten sofort beseitigt werden, damit nicht in den versiegelten Bereich der Plattenverbindungen von Boden, Wänden und Dach Wasser eindringen kann und dort zunächst unsichtbar Schäden verursacht. Dies gilt auch für die Abdichtung des Türrahmens, der Heck- und Stauklappen, weil hier eindringendes Wasser sich im Sandwich unterhalb der Klappe ansammeln und nicht verdunsten kann. Sichtbare Korrosionsspuren an der Schnittkante des Aluminiums auf der Innenseite sind ein entsprechendes Warnzeichen, ein Schaden an der  Bodenplatte möglicherweise die Folge.

Es gibt dann noch ein paar weitere Schwachstellen, an denen Feuchtigkeit in die Bodenpaltte eindringen kann: Bodendurchführungen von Gas-, Abwasser-, Stromleitungen, oder auch Entwässerungsventile vom Truma-Bolier, sowie die Metallrahmen der Entlüftung des Gasflaschenkasten und Frischluftansaugung der Heizung (Truma 3002/5002). Problem hierbei: Die Leitungen wurden schlecht, oder überhaupt nicht eingedichttet und die Metallrahmen starr eingeklebt, was auf Dauer auch nicht 100% dicht ist. In beiden Fällen droht durch Kapillarwirkung Eintritt von Feuchtigkeit in die Bodenplatte. Abhilfe: Ausbauen, hinreichend Luft schaffen, dass keine Feuchtigkeit stehen bleiben kann und wenn trocken, ggfls. neu eindichten. Erste Wahl dabei: Dekalin.

Lokale Schäden sind ärgerlich, aber reparierbar. Auch die Erneuerung z.B. des gesamten Daches, oder der Bodenplatte ist möglich und wurde schon bei einigen Fahrzeugen vorgenommen. Das Auftreten grösserer Schäden ist eher selten, denn sonst würden heute nicht mehr so viele Fahrzeuge in hervorragendem Zustand existieren. Ein Aufbau der schon über 25 Jahre alt ist, kann bei entsprechender Pflege sicher noch viele weitere Fahrzeuggenerationen überleben. Besonders wichtig ist es dabei auftretende Schäden an Aussenwänden oder Dachfläche umgehend zumindest provisorisch abzudichten, bzw. gleich eine fachgerechte Abdichtung vorzunehmen und eine Abtrocknung zu ermöglichen. Über eine ggfls. notwendige Sanierung kann dann später, evtl. nach mehreren Jahren,  entschieden werden, da in den meisten Fällen die Gebrauchstauglichkeit dadurch nicht eingeschränkt ist.

Beim Kauf eines gebrauchten Reisemobils sollte man unbedingt nach Beschädigungen fragen, genau hinsehen und ggfls. einen Fachmann zu Rate ziehen, denn sie werden auf die Frage zur Dichtigkeit des Aufbaus wahrscheinlich nur eine Antwort darauf bekommen ob es ins Fahrzeug ”reinregnet”, mehr aber nicht! Ein Fachmann wird  auch ein entsprechendes Messgerät* (“kapazitive Messung”; siehe unten) haben, mit dem sich ggfls. vorhandene Feuchtigkeit im Aufbau nachweisen lässt. Gemessen wird dabei nicht von innen, sondern aussen, da die Messgeräte nur durch Kunststoff und nicht durch Metall messen können. Und dieses ist beim Arnold bekanntlich innen. Vorteil: von aussen gibt es quasi keine unzugänglichen Stellen. Dieses gilt im Prinzip auch für die Bodenplatte. Wichtig: Wasser sammelt sich immer am tiefsten Punkt unterhalb von Beschädigungen an. Also nicht nur im Umkreis von 10-20cm messen, sondern im Zweifelsfall bis in den Bereich des Bodenrahmens, der Bodenplatte von innen und sogar an der Unterseite der Bodenplatte.  Besonders kritisch sind Löcher und Risse, insbesondere solche, die aus welchen Gründen auch immer, wieder verschlossen wurden, Befestigungen und zusätzliche An- und Aufbauten im Bereich der Dachaussenhaut. Hierzu gehören Gepäckwanne, Sat-Antennen, Klimaanlagen, Dachträger, Markisen, Solarpaneele, etc., insbesondere wenn die Abdichtung mit Silikon vorgenommen wurde!! Ohne entsprechende Verstärkungen in den entsprechenden Bereichen und Verwendung des richtigen Dichtmaterials sind hier dauerhafte Schäden vorprogrammiert und eher die Regel!
Wichtig: Die Dachaussenhaut ist nur begrenzt begehbar. Prinzipiell sollte man nicht ohne Schutzmassnahmen, z.B. durch Unterlegen von Schaumstoffplattenabschnitten (“Styrodur”), die Dachaussenhaut begehen. Beulen/Risse in der Deckschicht, Ablösungen und Schädigung des Strukturschaums könnten die Folge sein.

Für die Sandwich- bzw. GFK-Reparatur gibt es verschiedene Möglichkeiten:

- Lokale Schäden können geschliffen, laminiert, gespachtelt und lackiert werden. Wichtig ist dabei, dass bei Sandwichbauteilen der PU-Schaumkern trocken ist, was auch grundsätzlich füe Laminate gilt.  Dies ist sowohl in Eigenleistung, oder auch bei einem Bootsbauer,  guten Karosseriefachbetrieb,, oder auch Fachbetrieb des  Malerhandwerks möglich. Die Vorgehensweise entspricht dabei der Reparatur von Bootsrümpfen, an die bekannterweise besonders hohe Anforderungen gestellt werden. Beispielsweise <hier> und <hier> gibt es entsprechende Informationen, wobei auch aus eigener Erfahrung “einfacher Faserspachtel” wenig geeignet ist! Bei fachgerechter Ausführung wird die ursprüngliche Steifigkeit und Festigkeit sogar übertroffen, da eine grössere Wandstärke im Reparaturbereich vorhanden sein wird. Kleiner zusätzlicher Tipp: Haarrisse in der Oberfläche vom Gelcoat müssen vollständig ausgeschliffen und anschliessend verfüllt und gespachtelt werden, damit Sie nach einer Lackierung wirklich unsichtbar bleiben...
- Bei grossflächigen Schäden, oder Reparatur von Rissen in Seitenwänden fragen Sie einen Spezialisten, der sich mit unseren Aufbauten auskennt. Über die “Redaktion” können Sie entsprechende Hilfestellung bekommen.

Reparatur/Instandsetzung der Bodenplatte:

Vor einer möglichen Reparatur sollten sie unbedingt entsprechende Informationen einholen und sich fachkundig machen. Schliesslich bedeutet dies einen Aufwand, den man nur einmal machen möchte. Fehler sind insbesondere bei Erneuerung der gesamten Bodenplatte besonders ärgerlich, weil diese die tragende Basis für den gesamten Aufbau darstellt. Wir kennen verschiedene Fahrzeuge, bei denen dies schon erfolgreich vorgenommen wurde, sowie die möglichen Reparaturverfahren und notwendigen Materialien für eine fachgerechte Instandsetzung. Zusätzlich halten wir hierzu Informationen an anderer Stelle auf der Webseite bereit, die allerdings vor allgemeinem Zugriff geschützt sind. Zugang zu diesen Informationen und entsprechende Hilfe erhalten Sie auf Anfrage per Mail an die “Redaktion”. Tipp: Fragen sie uns, denn nicht jede uns bekannte Reparatur erfüllt die Anforderungen an eine fachgerechte Reparatur und ist daher nicht ohne Hinweise zur Nachahmung geeignet!

Abdichtung von Rissen an Kantenleisten:

- Auch hier gibt es verschiedene Schadensbilder und Vorgehensweisen. Relativ unproblematisch sind Haarrisse entlang der Längskanten zwischen Kantenprofilen und Wand-/Dachflächen abzudichten. Wichtig für eine gute Haftung ist ein sauberer Untergrund und ggfls. die Behandlung von Aluminium mit einem entsprechenden Primer. Verwendung findet hierfür “Sikaflex”, oder eine vergleichbare PU-Dichtmasse/-Kleber, oder auch ein für den Fahrzeugbau geeignetes Mischpolymer. Wer besonders sicher gehen will trägt im Dachbereich nach der ersten Abdichtung mit einer Hohlkehle eine ca. 15-20mm breite Raupe auf, die die Kantenleisten entsprechend überdeckt. Bei Verwendung von weissem Sikaflex ist zu berücksichtigen, dass dieses nicht UV-beständig ist und überlackiert werden sollte.
Alternative Dichtmaterialien: Zumindest für eine schnelle und/oder vorübergehende Abdichtung können natürlich auch andere Materialien verwendet werden, über die uns allerdings keine eigenen Erfahrungen vorliegen. Zu nennen sind hier das streichbare Dicht-Fix von Baufix (gibt  es u.a. Online, oder auch regelmässig bei ”Norma, Aqua-Dicht von Baden-Chemie, oder ähnliche.

- Zu den immer wiederkehrenden Problemen zählen Haarrisse zwischen Leistenstössen, oder zur Frontmaske. Besitzer z.B. eines RM38L kennen dieses Problem, da die li/re Kantenleiste im Dachbereich bei diesem Modell meistens nicht durchgehend ist, sondern mit einem ca. 0,5m langen Stück verlängert wurde. Ursache ist hierbei die unterschiedliche Wärmedehnung von Aluminium und dem Rest des Aufbaus. Besonders ärgerlich, wenn diese wieder auftreten, nachdem neu lackiert wurde. Hier sollte der Stoss zumindest entsprechend flächig mit einem stabilen Glasgewebe überlaminiert werden. Sollten sich dann wieder Risse einstellen hilft möglicherweise nur eine Verbreiterung des Haarrisses und eine übergreifende Verfugung (Raupe) mit “Sikaflex”, so wie es heute bei namhaften Aufbauherstellern üblich ist, oder eine elastische Überklebung mit Folie in Wagenfarbe, wie sie für Werbeschilder und Fahrzeugvollverklebungen verwendet werden.

Hinweis:  Im Mitgliederbereich des Forums ist eine Datei zur Dichtigkeit Aufbau mit Hinweisen zu Problemstellen und möglichen Auswirkungen und Schadensmöglichkeiten, sowie Reparaturhinweisen verfügbar. Darin ist alles, was hier beschrieben wurde mit entsprechendem Bildmaterial und Grafiken erklärt.

Abdichtung von Fenstern, Dachhauben und sonstigen Durchtritten:

- Auch ein beliebtes Thema, da z.B. bestimmte Fenstertypen keine guten Voraussetzungen für eine dauerhafte Abdichtung mitbringen. Hier sind einige Kunststoffrahmenfenster, oder auch Stauklappen mit Aluminiumrahmen zu erwähnen, bei denen nur eine glatte Anlagefläche zur Karosserie vorhanden ist. Wichtig für eine dauerhafte Dichtigkeit ist jedoch, dass ein Volumen, oder eine Kammer vorhanden ist, aus dem das Dichtmittel durch Montagedruck, Wärmeausdehnung und Schrumpfung nicht verdrängt wird. In solchen Fällen ist eine gewisse Nacharbeit, oder geeignete Vorbereitung notwendig (Nut fräsen, Neopren- bzw. EPDM-Dichtstreifen zusätzlich aufkleben, etc.). Als Dichtmittel hat sich hierbei “Dekalin” (Dichtmittel auf Butylbasis;  dauerplastisch und klebrig --> demontierbar; nicht überlackierbar) langjährig bewährt. Es gibt aber natürlich auch Nachahmungen, die sicher ähnlich gut funktionieren sollten.

Nicht geeignet zur Abdichtung an Aufbau, Abdichtung der Duschwanne und zum Einsetzen von Fenstern, etc. ist Silikon, da es entweder keine Demontage zulässt, die Wärmedehnungen nicht ausgleichen kann, oder schlichtweg unzureichend haftet. Es gibt natürlich auch Ausnahmen (Spezial-Silikone + Primer-Vorbehandlung), die sind aber im freien Handel so gut wie nicht verfügbar. Empfehlenswerte Alternativen sind, je nach Anwendung, “Dekalin”, oder “Sikaflex” (+ Primer je nach Untergrund). Im Gegensatz zu PU-Klebern und -Dichtmassen ist Silikon zudem nicht überlackierbar. ... bestenfalls für provisorische Abdichtungen oder untergeordnete Anwendungen zu gebrauchen...

Dachhauben 50x50 mit 4-Eckaufstellern (Ausstiegshauben):

Die originalen Dachhauben unserer Arnolds sind bis heute, soweit bekannt, die Stabilsten und halten auch schweren Stürmen stand ohne gleich davon zu fliegen oder störende Geräusche im Fahrbetrieb zu verursachen. Sind zudem im Neuzustand von oben absolut trittfest. Einziger Nachteil: Sie sind von der Bedienung nicht so komfortabel und wollen von Hand bis zu einem gewissen Punkt geschlossen werden, damit kein Regen eintritt. Auf Wunsch werden sie dagegen sogar “durchsichtig”, weil man den Deckel für eine freie Sicht auf den Sternenhimmel, oder für max. Durchlüftung nach oben entnehmen kann. Das Beste zum Schluss: Die Hauben sind heute noch vom Originalhersteller lieferbar und über die entsprechenden Kataloganbieter hoffentlich noch lange lieferbar. Besonders günstige Lieferanten: Für Arnoldfreunde --> Fa. Caravantrinter (siehe unter Links). Ein Umrüstung auf andere Hauben ist z.Zt.  also weder sinnvoll noch notwendig.

Lackierung und Lackpflege:

Unsere Arnolds wurden seinerzeit mit hochwertigen Polyurethanlacken lackiert. Eine Nach-, oder Neulackierung ist mit den heute verfügbaren Lacksystemen problemlos möglich. Die ggfls. notwendige Farbtonbestimmung und -mischung kann in jedem qualifizierten Karosseriefachbetrieb vorgenommen werden. Nicht zu empfehlen sind die modernen wasserbasierten Lacksysteme, da immer eine zusätzliche Klarlackierung notwendig ist, die die Kosten unnötig in die Höhe treibt. Auch Metallic-Lacke sind nicht unproblematisch, da im Falle einer später notwendigen Karosserieabdichtung, Nachbesserung bei Rissbildungen, oder Reparaturlackierung es schwierig ist unsichtbare Übergänge zu erreichen.  Günstiger und besser sind moderne Industrielacke auf Polyurethanbasis, ähnlich dem Originallack, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit u.a. Verwendung bei Nutzfahrzeugen, etc. finden. Besonders empfehlenswert ist z.B. das Mipa-PUR-HS-Lacksystem, das eine besonders hohe Ergiebigkeit und Deckkraft besitzt. Für eine Ganzlackierung eines RM35 werden z.B. regelmässig nur 2,5ltr. Farbe benötigt. Mipa-Lacke gibt es im gut sortierten Fachhandel, oder in den Mipa Direktmärkten. Für Arnoldfreunde gibt es zudem eine besondere Bezugsquelle, die gerne erfragt werden kann, bzw. in unserer Ersatzteilliste zu finden ist.
Pflege des Originallackes: Dieser neigt bei ungenügender Pflege zur Verwitterung und wird matt. Abhilfe schafft hier die Verwendung einer hochwertigen Lackpolitur auf Wachsbasis (Hartwachspolitur). Diese löst mit ihrem Schleifmittelanteil die oberste tote Lackschicht ab und sorgt gleichzeitig für eine Versiegelung und entsprechenden Glanz. Vermeiden Sie “Wundermittel”, deren Langzeitwirkung nicht durch unabhängige Tests nachgewiesen ist. Eine regelmässige Wiederholung der Anwendung sorgt für einen gleichmässigen Glanz bei gleichzeitig minimalem Arbeitsaufwand. Im Normalfall muss man keine Angst haben wg. des evtl. Materialabtrages: die Originallackierung hat eine ausgesprochen hohe Schichtdicke. Als Alternative zu wachsbasierten Pflegemitteln hat sich “Perloplast”, gibt es z.B. günstig im Versand oder bei ebay, als sehr gutes Pflegemittel erwiesen. Dieses enthält allerdings Silikon, hält aber entsprechend länger. Auch die Entfernung von Insekten an der Fahrzeugfront geht wesentlich leichter. Nachteil: Silikonrückstände machen Probleme bei ggfls. notwendigen Lackreparaturen, Abdichtungen, etc.. Hier gilt es dann vorher entsprechende Reinigungsmittel zu verwenden. 
Grundsätzlich gilt: Garagenfahrzeuge benötigen deutlich weniger Pflegeaufwand. Dies macht sich im Laufe der Zeit bezahlt, denn wer kann nicht stolz sein auf seinen Oldtimer, der immer noch im originalen Glanz erstrahlt.

Aufgrund verschiedener Nachfragen: Folierung als Alternative zur Lackierung? Hinsichtlich Originalität unmöglich, hinsichtlich H-Kennzeichen ungeklärt. Bestenfalls für Dekor und Schriftzüge zu gebrauchen. Grundsätzlich ist eine Folierung nur max. 7-10 Jahre haltbar. Was es dann bedeutet diese zu entfernen weiß jeder der schon Dekorstreifen erneuert hat. Eigentlich unmöglich! Kostenpunkt: über 2000 Euro! Nach wenigen Jahren zeigen sich die ersten Ablösungen... Gerechnet in “Arnold-Zeitdimensionen” sicher nur ein kurzzeitiges Vergnügen! Eine Lackierung ist langfristig immer die bessere Alternative, vor allem wenn wir die uns bekannten Möglichkeiten nutzen (s.o.). Dann kostet eine Ganzlackierung mit Vorbereitung in Eigenleistung vielleicht 2500 Euro und die hält dann so gut wie ewig.

Dekorstreifen und Schriftzüge:

Die Dekorstreifen unserer Fahrzeuge bestehen aus PVC-Folie für Fahrzeugbeschriftungen. Diese besitzen üblicherweise eine garantierte Haltbarkeit von 5-8 Jahren. Moderne Folien können auch 10 Jahre Haltbarkeit unter “genormten” Witterungsbedingungen erreichen, bei Fahrzeugen, die keiner UV-Einwirkung ausgesetzt sind entsprechend ein vielfaches länger! Die Folien enthalten Weichmacher der im Laufe der Zeit entweicht und die Folie damit spröde und brüchig macht. In der Folge bilden sich Risse und auch der Kleber härtet aus und wird spröde. Das Entfernen und Erneuern wird dann zu einer Sisyphusarbeit. Hier hilft nur ein Warmluftgebläse (Fön), Klinge zum Ablösen der Folie, sowie Verdünnung zum Entfernen der Kleberrückstände. Keine Angst, der Originallack verträgt auch Nitroverdünnung, solange man sie nicht zu lange einwirken lässt.
Aufkleber auf Kunststofffenstern: Hier ist beim Entfernen äusserste Vorsicht geboten. Auf KEINEN Fall Verdünnung verwenden! Die Fenster können nicht nur blind werden, sondern bekommen Risse --> Totalschaden! Dann schon besser drauf lassen...
Bei dem Alter unserer Fahrzeuge ist also früher oder später eine Erneuerung angesagt. Hierbei kann durchaus vom Originaldesign abgewichen werden, denn die Lackierung stellt, ausser bei nicht “zeitgemäßer Ausführung”, keine Einschränkung bzgl. der Erfüllung der Kriterien für eine H-Zulassung dar. Nach aktuellem Stand ist kein direkter Ersatz für die originale braune Folie in den Lieferprogrammen der verschiedenen Hersteller verfügbar. Die Dekorstreifen können natürlich auch lackiert werden und wir unserer Fantasie (fast) freien Lauf lassen.
Für den Arnoldschriftzug steht zwischenzeitlich eine Vorlage zur Verfügung, die für jede gewünschte Schriftgrösse anpassbar ist und im Mitgliederbereich des Forums zum Download bereit steht.

Anbauteile, Stoss- und Markisenleisten:

Wer schon mal Anbauteile und Markisenleisten bei älteren Fahrzeugen demontiert hat kennt das Bild: Die Schrauben drehen sich, es knirscht, aber bewegen sich nicht mehr, oder der Schraubenkopf fällt gleich direkt ab, weil die Gewindegänge weggerostet sind. Es ist daher sinnvoll gleich neue Schrauben einzuplanen und dabei auf Edelstahl umzustellen. Wer hinsichtlich Dichtigkeit besonders sicher gehen will, verwendet im Bereich der Schrauben zusätzlich “Dekalin”.
Die Stossleisten bei Fahrzeugen von 77-82 stellen ein Problem hinsichtlich Dichtigkeit und Beschaffung von Ersatzteilen da. Sinnvolle Möglichkeit ist diese zu entfernen und, wie bei vielen anderen Fahrzeugen bereits umgesetzt, durch einen schwarzen Dekorstreifen zu ersetzen. Wer Tipps zum Verschliessen der Löcher der originalen Verschraubungen benötigt darf sich an uns wenden. Es geht nämlich auch ohne viel Schleifen und Spachteln...
 

Schiebefenster Fahrerhaus:

In einigen Fällen kommt es vor, daß diese nicht mehr richtig schliessen, weil z.B. die Verriegelungsfeder defekt ist, ein kpl. Austausch erfolgen, oder der Beschlag einfach nur als Ersatzteil demontiert werden soll. Eine entsprechende Dokumentation hierzu finden sie im Mitgliederbereich vom Forum. Der Austausch und auch die Nachfertigung einer Verriegelungsfeder ist  relativ einfach. Ansonsten sind die Beschläge im Prinzip “unverwüstlich”. Ausserdem gibt es Info zu den Verglasungen und Zerlegung der Isolierglasfenster.
Wichtig: Auch wenn es unterschiedliche Hersteller und Ausführungen der Seitenfenster gibt, einschliesslich der ersten Serie der Fa. RMB, sowie der Exclusiv-Line: Diese sind alle gegeneinander austauschbar, da der Karosserieausschnitt überall gleich ist.
Noch wichtiger: Bei Arbeiten an Sicherheitsglas besteht absolute Bruchgefahr!
Adressen für die Nachfertigung von Verglasungen finden Sie unter Links

Kunststofffenster:

Grundsätzlich ist ein Austausch der vorhandenen Kunststofffenster gegen Fenster aus aktueller Produktion, z.B. Seitz S4, problemlos möglich, da dort üblicherweise die gleichen Grössen  verfügbar sind und keine Nacharbeit erforderlich ist. Für den Austausch von Aluminiumrahmenfenstern sind diese ebenfalls geeignet, sehen aber eben nicht mehr “original” aus. Nach neuestem Wissensstand kann es auch echte Probleme geben, wenn der Ausschnitt nicht fachgerecht mit Radien ausgeführt wird, sondern winklig ausgeschnitten ist. Bekannt ist dies z.B. von den Seitenfenstern beim RM 35 S und RM 40.  Hier wurde bereits bei mehreren Fahrzeugen eine Rissbildung in der Aussenhaut beobachtet. “Höchststrafe” für einen nicht fachgerechten Austausch...

Risse in Scheiben von Kunststofffenstern lassen sich vielfach mit einem Kleber von Fa. Röhm/Evonik (Acrifix 192) einfach und fachgerecht reparieren. Es muss also nicht immer ein kpl. Austausch sein. Bei Bedarf einfach nachfragen.

Türautomatik 2-teilige Aufbautür:

Für eine komfortable Bedienung besteht vielfach der Wunsch, dass sich die beiden Türhälften gemeinsam bedienen lassen, andererseits aber auch die Vorteile der 2-teiligen Tür genutzt werden sollen. Viele Arnoldfreunde haben hierzu die unterschiedlichsten Lösungen in ihren Fahrzeugen verbaut, die aber entweder schwierig nachzubauen sind, oder es fehlen schlichtweg die Möglichkeiten. Es gibt aber auch eine sehr einfache Lösung, die man sich <hier> ansehen kann.

 

* Es gibt solche Messgeräte schon in der Preisklasse 70€, z.B. das MF-50 von Voltcraft. Ein Investition die sich leicht um ein Vielfaches bezahlt machen kann! Die Bewertung der Messergebnisse erfordert allerdings etwas Erfahrung, gibt aber zuverlässige Hinweise zum Vorhandensein von Feuchtigkeit. Auch hierzu kann ich Hilfestellung geben, weil ich dieses Gerät selber nutze und Arnoldfreunden auf Anfrage auch zur Verfügung stelle.

Für Mithilfe, Fragen und Rückmeldung senden Sie bitte eine Mail an die “Redaktion”. Die Adresse finden sie hier