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Technik Infos*

Auflastung von Basisfahrzeugen Mercedes-Benz und Ducato 280

Vielfach besteht der Wunsch, oder die Notwendigkeit, aufgrund gestiegener Komfort- und Transportanforderungen, ein Fahrzeug aufzulasten. Dies im allgemeinen relativ einfach möglich.  Anbei eine Liste der Möglichkeiten, soweit möglich mit Link (*=extern!) zu weiterführenden Informationen:

Ducato 280

3100/3500kg

Auflastung auf 3100kg ist ohne technische Änderung möglich. Bei 3500kg wird an der HA u.a. eine geänderte Bremsanlage und Bereifung 15” benötigt

L207D, L208, L209D, L210

2800/2810kg

Das ist eigentlich der “Standard”. Und es  sollte heuten keinen Arnold mehr geben der nur 2550kg zul. Gesamtgewicht hat.

L207D, L208, L209D, L210

2950kg
3200/3500kg

Einige unserer Fahrzeuge haben 2,95t ohne technische Änderung, teilweise sogar 3030kg. Siehe Forum.  Sogar eine Auflastung auf 3200kg/3500kg ist möglich (Einbau Achsen+ Federn+Räder aus 307D, etc.)

L307D, L308, L309D, L310

3500kg

“Standardlösung”; war auch mit Zusatz-Luftfederung möglich (Fa. Goldschmitt).
Im Einzelfall wurde auch schon ein zGG von 3700kg eingetragen.

L307D, L308, L309D, L310

3750kg

technische Obergrenze; wie 3500kg + verstärkte Vorderachse mit 1700kg vom L408, L409D, L410; Info lt. Werksanfrage ‘96/PeterB
 

Auflastung Mercedes T1:

Bevor es an eine Auflastung geht gilt es zunächst  eine Bestandsaufnahme zu machen und unnötiges Gewicht und Potentiale zu identifizieren, denn in den vielen Jahren haben sich möglicherweise einige “Pfunde” angesammelt, die es eigentlich nicht braucht. So gibt es etliche Ausrüstungsteile, die in ein Fahrzeug mit 2800kg einfach nicht hineingehören, wie hydraulische Hubstützen, grosse Solaranlagen und Batterien, grosse Tanks für Wasser und Kraftstoff, uvm... Warum? Weil eine Auflastung über die technische Summe der Achslasten zunehmend schwieriger wird, weil es an Wissen fehlt und die Verfügbarkeit von Teilen, bzw. Spenderfahrzeugen zunehmend schwieriger wird....
Eine Auflastung von 207D-210 (Typ 601) auf die gleichen Gewichte wie 307D-310 (Typ 602) ist, entsprechendes Wissen vorausgesetzt, möglich, da das Fahrgestell, abhängig vom Baujahr (bei den ersten Baujahren soll es Gerüchten zufolge Unterschiede bei  Rahmenlängsträgern gegeben haben!), identisch ist und nur die entsprechenden Achsen, Bereifung, Federn und Hinterradbremse verbaut sein müssen. Ein Tausch der ganzen Achsen ist dabei u.U. nicht notwendig. Auf dem Achskörper der VA ist neben dem Typenschild als Unterscheidungsmerkmal der Tragfähigkeit eine erhabene Kennzeichnung (1.3,  1.5, oder 1,7) auf der Vorderseite am Achskörper im Bereich zwischen den Blattfedern vorhanden, wobei die 1,3er-Version  regelmässig auch mit 1400kg eingetragen ist. Es sind nach entsprechender Absprache mit dem Sachverständigen also nur die HA-Federn und die Hinterachse, in Verbindung mit der passenden Bereifung, umzurüsten. Was kaum bekannt ist: Es gab bei einigen Fahrzeugen eine VA-Bremse mit kleinen Bremssätteln und Bremsbelägen. erkennbar daran, dass diese nicht die gesamte Bremsscheibe ausnutzen. Diese sollten auch ohne Auflastung immer gegen die grössere Ausführung ausgetauscht werden.  Damit kann man auch das kleinste Fahrgestell von 2550 auf bis zu 3500kg auflasten! Wer hierzu Infos braucht kann bei uns weitere Infos und Referenzen erhalten.

Für die Auflastung wird entweder ein Gutachten von Mercedes-Benz (kostenpflichtig, ca. 60 Euro; meistens nicht notwendig, oder auch nicht zielführend!), oder ein entsprechendes Mustergutachten von einer bereits durchgeführten Auflastung benötigt. In wenigen Fällen ist dies sogar entbehrlich, wenn man einen Typprüfer findet, der sich mit unseren Fahrzeugen noch auskennt. Sprechen Sie über Ihr Vorhaben immer vorher mit Ihrer zuständigen Prüfstelle. Vielfach sind die Voraussetzungen für eine Auflastung bekannt und ein spezielles Gutachten nicht erforderlich, oder liegt im Ermessensspielraum des Sachverständigen. Für Arnoldfreunde haben wir die notwendigen Unterlagen vorliegen und können diese auf Anfrage zur Verfügung stellen. Es lohnt sich also immer bei uns nachzufragen, da wir auch entsprechende Typprüfstellen kennen, bei denen das möglich ist.
Hinweis: Durch sich regelmässig ändernde interne Anweisungen bei den Prüforganisationen (TÜV) kann es zunehmend schwieriger werden eine Auflastung ohne Herstellergutachten zu erlangen, da die Fahrzeughersteller versuchen dies zu unterbinden, weil hier auch regelmässig Missbrauch getrieben wird.

Für die Auflastung werden die entsprechenden Umbauteile, evtl. Tachoanpassung und ein neues Typenschild benötigt, was man sogar selbst anfertigen kann.

Umbau der Hinterachsfedern / Einstellung ALB:

Nach dem Einbau neuer HA-Federn muss der ALB-Regler (automatische lastabhängige Bremse) neu eingestellt werden. Für die Grobeinstellung ist am einfachsten ein Ausmessen des Weges am Regler vor dem Ausbau der Federn und Wiederherstellung des gemessenen Wertes nach dem Tausch. So erreicht man wieder die gleiche Bremsleistung wie vorher und auf dem Bremsenprüfstand sollte es dann auch keine Probleme geben. Wichtig: Die Daten für die Einstellung sind feder- und beladungsabhängig und sollten sich üblicherweise auf einem Typenschild “unter der Frontklappe” befinden. Dieses fehlt aber bei unseren Fahrzeugen aufgrund des Sonderaufbaus. Die notwendigen Daten sind leider auch nicht in den aktuellen Werkstattunterlagen von Mercedes-Benz enthalten (!), jedoch bei uns im Forum für 207D-310 verfügbar. Es gilt hier mit besonderer Sorgfalt vorzugehen. In älteren Werkstattunterlagen, die uns vorliegen, sind die verschiedenen Einstellmethoden näher beschrieben. Es gibt auch leicht unterschiedliche Angaben zu den Einstelldaten, die jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Bremsleistung haben. Bei entsprechendem Informationsbedarf bitte hierzu an die “Redaktion” wenden. Eine ähnliche Vorgehensweise ist bei der Ausrüstung mit einer Zusatzluftfederung zu wählen, wenn herstellerseitig dazu keine besonderen Angaben gemacht werden.  Auch Werkstätten machen hier Fehler, also Thema vorher klären.
Wichtig: Eine optimale Funktion der Bremsen ist lebenswichtig. Änderungen ggü. dem Serienzustand sind äusserst gewissenhaft und entsprechend den Herstellervorschriften vorzunehmen...
Tipp zur Überprüfung der Einstellung: Zur sicheren Überprüfung des Zusammenspiels von Vorder- und Hinterbremse bleibt im Prinzip nur die Bremsprobe unter realen Fahrbedingungen. Am Einfachsten ist es zunächst eine Bremsprobe auf “losem Untergrund”, z.B. Kiesweg, zu machen, weil man hier die Blockierwege an der Bremsspur “ablesen” kann. Dabei reicht schon eine Bremsung aus niedriger Geschwindigkeit aus. Die Bremsspur der HA muss dabei immer kürzer sein als die der Vorderachse, sonst neigt die HA zur Überbremsung und die Spurtreue ist nicht mehr gegeben--> Heck bricht aus! (Angaben natürlich ohne Gewähr, aber aus eigener Erfahrung. Im Übrigen auch anwendbar für die Überprüfung  der Einstellung der Handbremse!)
 

Auflastung Ducato 280:

Für die Auflastung auf 3100kg haben wir von Fiat die entsprechende Freigabe vorliegen. Bei Bedarf bitte nachfragen. Auflastungen auf 3500kg wurden seinerzeit auch regelmässig ausgeführt. Auch hierzu sind Infos vorhanden.
 

Tipp: Eine Auflastung über 3500 kg ist i.A. nicht sinnvoll, da hier zusätzlich jährlich eine HU durchgeführt werden muss und Beschränkungen für Fahrzeuge über 3500kg wirksam werden (z.B. neue Führerscheine in D, Autobahnmaut in Österreich, Slowenien, oder Kroatien --> LKW-Maut; erhöhte Kosten auf mautpflichtigen Strassen (Pässe und Tunnel, etc.); Fahrverbot auf diversen, ansonsten mautfreien Strassen, z.B. alte Brennerstrasse, etc.)

Für Mithilfe, Fragen und Rückmeldung senden Sie bitte eine Mail an die “Redaktion”. Die Adresse finden sie hier.